Schule: GBW/FLC fordert eine sofortige Wiederaufnahme der Verhandlungen
„Schluss mit den Vorbedingungen, zurück an den Verhandlungstisch“
Angesichts des derzeitigen Stillstands der Gewerkschaftsbeziehungen im Schulsektor Südtirols bezieht die GBW/FLC im AGB/CGIL eine klare Position gegenüber allen Beteiligten. „Die vom Landeshauptmann Kompatscher versprochenen finanziellen Mittel sind beträchtlich und würden einen großen Beitrag für die Schulwelt leisten“, so der Landessekretär der GBW/ FLC Stefano Barbacetto – „deshalb der Appell an die Landesregierung und den Landeshauptmann: Kehrt an den Verhandlungstisch zurück und nehmt den Dialog mit den Gewerkschaften wieder auf – ohne Vorbedingungen“.
Die Kategorie erinnert daran, dass während der Verhandlungen keine der beteiligten Parteien einseitige Initiativen ergreifen sollte: „Die Weigerung, sich an den Verhandlungstisch zu setzen, weil es Protestaktionen externer Akteure gibt, ist eine inakzeptable gewerkschaftsfeindliche Haltung“, so Barbacetto; „die Repräsentativität der Gewerkschaften gründet auf ihren Mitgliedern, genauso wie die der Landesregierung auf ihren Wählerstimmen gründet.“ Der Gewerkschafter erläutert, eben diese beiden Parteien seien befugt, die Kollektivverträge zu unterzeichnen. Externe Akteure hätten aber ein in der Verfassung verankertes Recht zu protestieren und die Verhandlungspartner müssen sich damit abfinden. Die Regierung in Rom verhandle mit den größeren Gewerkschaften, auch wenn andere protestieren: „Wir verstehen nicht, warum das in Südtirol anders sein sollte“.
Die GBW /FLC weist darauf hin, dass auch die Drohung, die Finanzierung zu kürzen, wenn nicht bis März unterzeichnet werde, nicht den korrekten Gewerkschaftsbeziehungen entspreche. Die Verhandlungen konnten bisher immer innerhalb der technisch notwendigen Fristen abgeschlossen werden.
Die bereitgestellten finanziellen Mitteln, fordert die Gewerkschaft, sollten dafür eingesetzt werden, das Versprechen des Einvernehmensprotokolls vom 4.5.2021 einzuhalten, nämlich die Anpassung der Gehälter der Lehrpersonen der staatlichen Schulen an die der Landeslehrpersonen, Geldmittel für den Ankauf von Büchern und elektronischen Materialien bereitzustellen wie für die Kolleginnen und Kollegen im restlichen Italien und für die Anerkennung der gestiegenen Komplexität der Lehrtätigkeit.
Die GBW /FLC richtet einen Appell an die anderen beiden repräsentativen Gewerkschaften SGB/CISL und ASGB: „Befragt eure Basis und engagiert euch mit uns dafür, die Kategorie geeint zu halten. Die Unzufriedenheit ist real und Spaltungen sind das Letzte, was wir brauchen“.
Den Initiativgruppen und den Lehrerkollegien, die auf unterrichtsbegleitende Tätigkeiten verzichtet haben, versichert Barbacetto: „Wir teilen eure Anliegen, die Sorge über den Unterschied der Gehälter zwischen Lehrpersonen in Südtirol und Tirol, die Forderung nach jährlicher Inflationsanpassung, die wirtschaftliche Gleichstellung zwischen Lehrpersonen der Grund- und Sekundarschulen und die Notwendigkeit, die Lehrtätigkeit wieder in den Mittelpunkt der Schule zu rücken.



