Konferenz zum Thema Tourismus und Senioren
„Tourismus jenseits der Saisonalität. Der Mehrwert der Generation 65+“: So lautet der Titel der Tagung, die die Rentner- und die Tourismusgewerkschaft des AGB/CGIL kürzlich im Rahmen einer gut besuchten Veranstaltung organisiert haben. Die Arbeiten – eröffnet vom Generalsekretär der Rentnergewerkschaft LGR/SPI, Alfred Ebner, und moderiert von Kleva Gjoni von der LHFD/FILCAMS – sahen eine Diskussion zwischen Giovanni Carapella von der nationalen Rentnergewerkschaft SPI, Cristina Masera, Generalsekretärin des AGB/CGIL, und Andrea Camera, Generalsekretär der LHFD/FILCAMS, mit Delegierten und Aktivisten vor.
Das Treffen bot Gelegenheit zum Austausch und zur Vertiefung eines Themas von strategischer Bedeutung für die Zukunft Südtirols, nämlich die Überwindung der Saisonabhängigkeit des Tourismus und die Auswirkungen dieser Veränderung auf Beschäftigung und Professionalität.
Alfred Ebner sprach über die wirtschaftliche Rolle älterer Menschen: „Rentner sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für zahlreiche Branchen, allen voran den Tourismus, und daher wird es für diesen Sektor immer strategischer, auf Senioren zu setzen. Es geht nicht nur darum, einen Tourismusmarkt für ältere Menschen zu schaffen, sondern eine branchenübergreifende Wirtschaft zu generieren, die viele Bereiche umfasst, von Kultur über Wellness bis hin zu Gastronomie und Weinkultur. All dies wird zu einer Einnahmequelle für eine ganze Region. Ich bin der Meinung, dass es in Zeiten des Overtourism eine Chance ist, sich an Senioren zu wenden und diese durch ein gezieltes Angebot zu gewinnen. Ich glaube, dass auch in Südtirol in dieser Hinsicht noch viel Entwicklungspotenzial besteht“.
Andrea Camera bekräftigte seinerseits, dass der Seniorentourismus eine einzigartige Gelegenheit biete, die Saisonabhängigkeit im Tourismussektor zu verringern: „Die Saisonunabhängigkeit im Tourismus kann zu einer echten Strategie für die lokale Entwicklung werden, die nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit unserer Reiseziele verbessert, sondern auch den Saisonarbeitern, die heute einen wesentlichen, aber oft fragilen Bestandteil des Tourismussektors darstellen, Stabilität, Würde und Wachstumsperspektiven bietet”. „Saisonunabhängigkeit”, so Camera abschließend, „bedeutet, die Touristenströme über das ganze Jahr zu verteilen und dabei Produkte, Märkte und Reisemotive zu diversifizieren. Es geht nicht darum, die Saison künstlich zu verlängern, sondern das Tourismusmodell nachhaltiger, integrativer und im Einklang mit den neuen Nachfragetrends zu überdenken”.
Giovanni Carapella zog das Fazit des Symposiums: „Der Tourismus der Generation 65+ muss im Hinblick auf eine andere zeitliche Verteilung und die Verlagerung von Teilen des Tourismus auf weniger frequentierte Ziele aufgewertet werden. Denn ältere Menschen suchen meist Ruhe und Erholung. Um innovative Wege einzuschlagen, ist ein runder Tisch aller Akteure erforderlich: Politik, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften“.



