Streik bei Comer Industries streikt 6. Juni

„Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, war die Nichtumsetzung des Tarifvertrags auf Betriebsebene. Diese Tatsache hat die Beschäftigten von Comer Industries dazu veranlasst, die Arbeit niederzulegen“. Dies erklären die Sekretäre der Metallarbeiter Marco Bernardoni AGB/CGIL), Andreas Unterfauner (SGBCISL) und Klaus Schier (ASGB) in einer gemeinsamen Erklärung, die für Freitag, den 6. Juni einen Streik im Werk von Welsberg, organisiert haben.
Wie die Gewerkschaften mitteilen, sieht der Zusatzvertrag des Unternehmens, dessen Hauptaktionär und Geschäftsführer Matteo Storchi ist, vor, dass ein bedeutender Teil der Leistungsprämie für 2024 an den Indikator gekoppelt ist, der die Rentabilität des Unternehmens misst (Ebitda). „Das Unternehmen hat den Aktionären einen Ebitda-Wert von 16,7 % gemeldet, während es den Gewerkschaften gegenüber 15,0 % angegeben hat, ohne transparente und objektive Gründe dafür zu nennen “, erklären die Südtiroler Gewerkschafter des AGB/CGIL, SGB-CISL und ASGB.
Nach Angaben der Gewerkschaften würde die Differenz zwischen den öffentlich gemachten Angaben und den internen Zahlen allen Beschäftigten einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von mehreren hundert Euro zufügen und gegen den Betriebsvertrag verstoßen. Die Gewerkschaften weisen darauf hin, dass das Unternehmen im Jahr 2024 sowohl für Arbeiter als auch für Angestellte in großem Umfang Kurzarbeit in Anspruch genommen hat. Diese schwierige Situation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat jedoch die Gesellschafterversammlung nicht daran gehindert, die Ausschüttung von über 22 Millionen Euro Dividenden an die Aktionäre zu beschließen. „Das ist ein beschämender Widerspruch“, so die Sekretäre der Metallarbeiter.
Die Gewerkschaften erinnern schließlich daran, dass die Dividenden der börsennotierten Comer Industries an alle Aktionäre ausgeschüttet wurden, insbesondere aber an Eagles Oak, die Muttergesellschaft der Familie Storchi, die wiederum in den letzten fünf Jahren 25,8 Millionen Euro an die vier Gesellschafter (Matteo Storchi, Marco Storchi, Annalisa Storchi und Cristian Storchi) ausgeschüttet hat. "Die Würde der Arbeitnehmer ist nicht käuflich, deshalb streiken sie, obwohl sie monatelang Kurzarbeit hinter sich haben und gerade in den Tagen, in denen die Unternehmensleitung eine neue Phase der Kurzarbeit ankündigt. Die Arbeiter streiken gegen die Habgier derer, die Dividenden vom Unternehmen kassieren, ohne den Reichtum umzuverteilen und die Investitionen in die Produktion reduzieren", schließen Bernardoni, Unterfauner und Schier in einer Erklärung.