Rossana Rolando zur Generalsekretärin der GECHTA/FILCTEM gewählt

„Die Sorge um die Krise im Autozulieferersektor, ein Vertrag auf Betriebsebene im Zusammenhang mit der Verlegung des Sitzes eines Teils der Alperia-Gruppe nach Meran und der Kampf gegen prekäre Arbeit": Dies sind einige der Herausforderungen, denen sich Rossana Rolando, die neu gewählte Generalsekretärin der Fachgewerkschaft für die Bereiche Industrie, Chemie, Energie, Textil, Glas, Gummi und Kunststoff (GECHTA/FILCTEM), stellen will.

Die neue Sekretärin, die ursprünglich aus Turin stammt ist seit 2017 im AGB/CGIL aktiv und war bisher in den Fachgewerkschaften für die Bereiche Metallverarbeitung und Handel tätig, wo sie verschiedene Positionen innehatte.

Rolando, die die Nachfolge von Stefano Parrichini antritt, wurde von der Versammlung in Bozen in Anwesenheit der nationalen Sekretärin Cinzia Maiolini gewählt. In ihrem Programmbericht äußerte sich Rolando besorgt über die Krise im Bereich der Automobilzulieferer, von der auch einige der GECHTA/FILCTEM -Branchen wie Gummi, Kunststoff, Glas und Leder betroffen sind, Insbesondere das Unternehmen Röchling, ein auf Automobilkomponenten spezialisiertes Unternehmen aus Leifers. Röchling hat in der Filiale in Spini di Gardolo, Trient, die Ausgleichskasse für 56 Beschäftigte von Juli bis September aktiviert und dann von Oktober bis Januar 2025 verlängert. In Südtirol wird die Ausgleichskasse derzeit nicht in Anspruch genommen, aber die Besorgnis in diesem Bereich bleibt hoch.

Für Rolando an der Spitze von GECHTA/FILCTEM gibt es viele Herausforderungen.

Höhere Löhne mit Verträgen auf Betriebsebene - Im nächsten Sommer werden etwa 180 Beschäftigte der Alperia-Gruppe in die neue Zentrale in Meran versetzt, und die Gewerkschaft verhandelt bereits über einen Betriebsvertrag, um die Rechte der Beschäftigten besser zu schützen. In diesem Zusammenhang setzt sich die Gewerkschaft für eine Lohnpolitik ein, die den hohen Lebenshaltungskosten in der Provinz Bozen Rechnung trägt. Zu den Zielen gehören Prämienvereinbarungen, die Vereinbarkeit von Freizeit und Arbeit sowie die Förderung eines integrativen und nachhaltigen Sozialsystems, das den Bedürfnissen der Arbeitnehmer gerecht wird. Wir befinden uns in einer Phase, in der selbst in unserer reichen Provinz die Mittelschicht verarmt, während auch hier eine Anhäufung von Reichtum in den Händen einiger wenigen durch Finanz- und Immobilienspekulationen stattfindet, ohne dass es zu einer Umverteilung zurück in das Gebiet zugunsten der Arbeitnehmer kommt", bekräftigte Rolando. 

Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern - Die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in der Arbeitswelt sind immer noch eine Realität, mit der sich GECHTA/FILCTEM auseinandersetzen muss. „Individuelle Rechte, Löhne, Arbeitszeiten und soziale Sicherheit sind die möglichen Bewegungslinien bei Verhandlungen“, bekräftigte Rolando.

Kampf gegen unsichere Arbeitsplätze - Einer der wichtigsten Kämpfe der Fachgewerkschaft ist der Kampf gegen prekäre Beschäftigung. „Die zunehmende Verbreitung von befristeten Verträgen, atypischen Arbeitsformen und Outsourcing ist ein Phänomen, das die Qualität der Arbeit und die wirtschaftliche Sicherheit der Arbeitnehmer untergräbt. Wir müssen uns für sicherere Verträge und eine Politik einsetzen, die stabile Beschäftigung fördert. Die verschiedenen Vertragsformen der prekären Beschäftigung müssen bekämpft werden, und das wird eine große Herausforderung sein“, so die GECHTA/FILCTEM -Generalsekretärin, die abschließend dem scheidenden Sekretär Stefano Parrichini für sein jahrelanges Engagement dankte.

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