Ebner: „Nein zu medizinisch nicht gerechtfertigten Krankenhausaufenthalten älterer Menschen“
„Die mangelnde Kommunikation zwischen den Krankenhäusern und den territorialen Gesundheitsdiensten, die durch die schlechte Integration mit den Sozialdiensten und die chronischen Probleme mit dem IT-System noch verschärft wird, verlängert den Aufenthalt der Patienten im Krankenhaus und erhöht die Gesundheitskosten“. So der Generalsekretär der Rentnergewerkschaft des AGB/CGIL, Alfred Ebner, der fordert, dass diese kritischen Probleme von allen Beteiligten ernsthaft angegangen werden müssen.
Auf regionaler Ebene könnte laut einer kürzlich vom Verband der Krankenhausinternisten durchgeführten Untersuchung jeder fünfte Krankenhausaufenthalt durch eine bessere Patientenbetreuung durch die Strukturen in den Bezirken vermieden werden: in Trentino-Südtirol sind dies 28.000 medizinisch ungerechtfertigte Krankenhausaufenthalte pro Jahr, die vor allem auf die schwierige Integration von Gesundheits- und Sozialdiensten zurückzuführen sind. Für Ebner betrifft das Problem häufig ältere Patienten, die eingewiesen werden oder im Krankenhaus bleiben, weil sie niemanden haben, der sich um sie kümmern kann. „Das ist im Grunde ein Sozialdienst und kein Gesundheitsdienst. Schon in der Vergangenheit hat sich die geriatrische Abteilung in Bozen über die unangemessene Belegung von Betten beschwert, die für die medizinische Versorgung anderer älterer Patienten dringend notwendig gewesen wären", so der Gewerkschafter.
Eine mögliche Lösung könnte laut Ebner die Eröffnung der Gemeinschaftshäuser sein, d.h. bürgernahe Gesundheitseinrichtungen, die für Behandlungen geeignet sind, die keinen Krankenhausaufenthalt erfordern. Dadurch könnten die Krankenhäuser wieder vermehrt zu ihrer ursprünglichen Rolle als Einrichtungen für Akutfälle zurückkehren. „Die neuen Einrichtungen müssen auch die Sozialdienste beherbergen, um Gesundheit und Soziales zu integrieren. Um das Projekt zu vervollständigen, brauchen wir dann Zwischeneinrichtungen, die sogenannten Gemeinschaftskrankenhäuser und eine Koordinierung durch die territorialen Zentren, COT“, so der Sekretär.
Für die Rentnergewerkschaft des AGB/CGIL ist es daher notwendig, ein umfassendes Projekt auf den Weg zu bringen, das die mangelnde Kommunikation zwischen den verschiedenen Sektoren überwindet, eventuelle Widerstände beseitigt und auch die Pflegeheime einbezieht. „In diesem Sinne sollte auch die Logik unseres Sozialhilfesystems überdacht werden, das derzeit eher auf der Gewährung von Beihilfen als auf Dienstleistungen beruht", heißt es in der Mitteilung.