Arge Alpen Senioren. Grenzüberschreitendes Treffen zum Thema Europa am Brenner
Es war eine Gelegenheit für Arbeitsgemeinschaften und Rentnergewerkschaften aus den Alpenregionen, mit Politikern und lokalen Verwaltern über Europa, einem Thema von strategischer Bedeutung für die Zukunft, zu sprechen.
Im Plessi-Museum am Brenner fand unter dem Motto „Europa im Herzen“ ein grenzüberschreitendes Treffen statt, das von den Rentnergewerkschaften aus Südtirol, dem Trentino, der Lombardei, dem Tessin und Tirol organisiert wurde und an dem u.a. der Generalsekretär der FNP-CISL Emilio Didonè, der SVP-Europaabgeordnete Herbert Dorfmann und die Sekretärin der Rentner im ÖGB Monika Kemperle teilnahmen.
Im Laufe des Vormittags, der den Themen Frieden, Bürgerrechte, aktives Altern, Arbeit und Solidarität zwischen den Generationen gewidmet war, wurde deutlich, dass eine der wichtigsten Herausforderungen der nahen Zukunft ein Europa ist, das man stärker auf die Solidargemeinschaft der Menschen ausrichten muss. Ziel ist ein menschenwürdiges Leben anstatt Armut, demokratische Freiheit statt Diktatur und Inklusion statt Ausgrenzung.
Es war daher auch eine Gelegenheit, über antieuropäische und nationalistische politische Kräfte zu sprechen, die die demokratischen Grundlagen Europas zu untergraben drohen. In der Tat lehnt die Arge Alp Senioren die Idee eines gespaltenen und abgeschotteten Europas ab. Die Arbeitsgemeinschaft der Senioren wies daher erneut darauf hin, dass derzeit Grundsätze und Werte wie Frieden, Demokratie, Freiheit, Solidarität, Gleichheit und das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Sprachen, Religionen, Kulturen und Hintergründen durch einen wachsenden Konsens der antieuropäischen und nationalistischen extremen Rechten stark erschüttert werden. Wie die Organisatoren des Treffens betonten, birgt dieser Trend die Gefahr, dass die demokratischen Grundlagen Europas, an die die Gründerväter glaubten, untergraben werden.
In einem gemeinsamen Dokument, das von der Arge Alp Senioren verfasst wurde, ist zu lesen, wie Werte, die Europa zum Wohle aller Bürger hätten tragen sollen, vernachlässigt wurden, und dadurch dem sozialen Individualismus und dem politischen Nationalismus Raum Vorschub geleistet haben. Nach Ansicht der Arge Alp Senioren ist es für Europa in erster Linie wichtig, eine klare Vorstellung von der Gesellschaft zu haben, die aus den Europawahlen hervorgehen soll. Die Idee eines nur wirtschaftlich und finanziell globalisierten Europas ist nicht zielführend.
Der Präsident der Arge Alp Senioren, Walter Bernardi, rief daher zur Förderung einer Erinnerungskultur im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit, aber auch zwischen den Makroregionen auf: „Eine Erinnerungskultur an den Nationalsozialismus und den Faschismus zu schaffen, bedeutet, den Bürgern klare Botschaften darüber zu senden, wer wir sind, auf welcher Seite wir stehen, wohin wir gehen wollen und auf welchen Werten wir aufbauen wollen“, bekräftigte der Präsident der Arge Alp Senioren auf dem Treffen.