Mangel an Hausärzten. „Abhilfe durch Internisten“
„Um das Problem des Mangels an Allgemeinmedizinern zu lösen, könnte eine Lösung darin bestehen, Fachärzten für Innere Medizin zu erlauben, auch als Allgemeinmediziner zu praktizieren“: erklärt die Generalsekretärin des AGB/ CGIL Cristina Masera.
Wie die Gewerkschaft berichtet, könnte die Provinz Bozen beim Gesundheitsministerium intervenieren, um diese Lösung zu ermöglichen. Immerhin wurde diese Möglichkeit schon vor vielen Jahren ins Auge gefasst und könnte der lokalen Situation helfen: „Der seit Jahrzehnten anhaltende Ärztemangel erfordert erhöhte Aufmerksamkeit und gleichzeitig eine Reihe von Lösungsmöglichkeiten, wenn wir nicht von der Unmöglichkeit des Zugangs zur Versorgung überrollt werden wollen. Alle sind sich einig, dass der Allgemeinmediziner der Eckpfeiler der gesamten Gesundheitsversorgung ist und auch eine grundlegende Rolle bei der Prävention spielt. Es ist also höchste Zeit, zu handeln“.
Nach Ansicht der Generalsekretärin des AGB/CGIL ist es unabdingbar, die Wahlkampfversprechen bezüglich der Ausstattung der Ambulatorien rasch umzusetzen: „Es ist an der Zeit, Antworten zu geben und ein den Arzt unterstützendes System zu schaffen, mit administrativer Hilfe und der Möglichkeit, einen Teil der Diagnostik in der Arztpraxis durchzuführen und so die Krankenhäuser zu entlasten. Dies könnte den Trend der Vernachlässigung des öffentlichen Gesundheitsdienstes umkehren“.
Auch die Generalsekretärin der Fachgewerkschaft für den öffentlichen Dienst des AGB/CGIL, Angelika Hofer, äußert sich besorgt über den Mangel an Allgemeinmedizinern und bezeichnet die Tendenz des Sanitätsbetriebes, keine Teilzeitarbeit zu gewähren und die Patientenzahl nicht zu senken, als absurd und inakzeptabel. Für den AGB/CGIL wird die Situation auch in Zukunft kritisch bleiben, da die Zahl der an der Claudiana ausgebildeten Fachärzte gering ist: nur etwa zehn pro Jahr. „Die demografische Kurve wartet jedoch nicht“, heißt es in der Mitteilung abschließend.