Masera: „Die Inflation steigt schneller als die Löhne“
„Bei Verträgen, die nach Jahren erneuert werden, ist es schwierig, die Löhne an die Inflation anzupassen. In diesem Marathon der zwei Geschwindigkeiten sind es natürlich die Südtiroler Familien, die den höchsten Preis zahlen.“ Dies sagte die Generalsekretärin des AGB/CGIL, Cristina Masera, in Hinblick auf die Astat-Erhebung zum BIP und den Konsumausgaben der Haushalte.
„Die Inflation hat die Kaufkraft der Südtiroler Haushalte geschwächt. Es ist an der Zeit zu handeln: Die Löhne müssen durch Vertragsverlängerungen angehoben werden“, so die Gewerkschafterin in einer Mitteilung.
Laut der Studie ist die Südtiroler Wirtschaft auch von den BIP-Schrumpfungen in Österreich und Deutschland betroffen. In diesem Zusammenhang weist Masera auf die Schwierigkeiten der Südtiroler Unternehmen hin, die in der Produktion mit der deutschen Automobilindustrie verbunden sind, aber nicht nur: „Seit der Schließung von Hoppe ist es klar, dass es in mehreren Sektoren Schwierigkeiten gibt, von denen einige mit dem deutschen Sektor verbunden sind, und in einem Klima der Unsicherheit geht der Konsum natürlich zurück.“ Für die AGB/CGIL Generalsekretärin kann man hingegen in anderen Sektoren arbeiten, aber trotzdem arm sein. Aus diesem Grund betont Masera die Notwendigkeit, die prekäre Beschäftigung weiter zu verringern.
Die Generalsekretärin zufolge mangelt es auch in Südtirol nicht an kritischen Situationen und auch aus diesen Gründen ist es wichtig, sich an der nationalen Demonstration in Rom zu beteiligen, zu der CGIL und UIL für Samstag, den 20. April, aufgerufen haben und bei der es neben der Steuerreform und dem Schutz der Löhne und Gehälter auch um Sicherheit am Arbeitsplatz, dem Recht auf Pflege und auf ein nationales Gesundheitssystem geht.
Für Masera sind der Schutz der Einkommen vor der Inflation, die Erhöhung des realen Wertes der Renten und Löhne sowie die Erneuerung der nationalen Verträge im öffentlichen und privaten Sektor die Punkte, an denen man ansetzen muss, um den lokalen Trend der hohen Inflation umzukehren, der die Kaufkraft der Familien zunehmend aushöhlt.
Die Generalsekretärin nennt als mögliche Lösungen auch eine echte Steuerreform mit einer starken Senkung der Belastung von Arbeit und Renten und einer höheren Besteuerung von Nebeneinkünften und Finanzeinkommen.