Pflegegeld. Ebner: „Starke Zweifel am Versicherungsprojekt“
„Wenn in Zukunft weitere Mittel für den Pflegefonds benötigt werden, sollten alle Bürgerinnen und Bürger nach ihren finanziellen Möglichkeiten an den Kosten beteiligt werden. Deshalb sind wir gegen eine Versicherungslogik. Das Risiko besteht nämlich darin, diejenigen, die das Geld nicht haben, von zusätzlichen Leistungen auszuschließen“: so der Sekretär der Rentnergewerkschaft des AGB/CGIL, Alfred Ebner.
„In Falle realer Probleme bei der Finanzierung des Fonds, sind wir immer diskussionsbereit, ohne jedoch die grundlegenden Prinzipien zu verfälschen, die die Entstehung dieses wichtigen Instruments gewährleistet haben“, so Ebner weiter. Die Gewerkschaft erinnert daran, dass die Sozialpartner von Anfang an zu den Förderern des Pflegefonds gehörten, und fordert daher, dass sie im Falle von Änderungen mit einbezogen werden.
Laut Ebner ist der Pflegefonds ein Pfeiler des Südtiroler Sozialwesens, um den uns andere Regionen beneiden, auch wenn es noch einige Punkte zu verbessern gilt: „Wir müssen in innovative Lösungen investieren, damit diejenigen, die sich in einer Situation der Pflegebedürftigkeit befinden, länger in ihrem familiären Umfeld bleiben können. Es gilt also, bauliche Barrieren zu beseitigen, was mit öffentlichen Mitteln gefördert werden soll, aber auch neue digitale Technologien können konkrete Hilfe leisten. Die Telemedizin ist heute eine etablierte Praxis für die Überwachung von Menschen mit chronischen Krankheiten. Die unter älteren Menschen weit verbreitete Angst, in den eigenen vier Wänden bewegungsunfähig zu sein, kann durch Instrumente überwunden werden, die die Person aus der Ferne überwachen und Alarm schlagen können. Wenn die Menschen zu Hause bleiben, verbessert sich ihr psycho-physischer Zustand und die auch Kosten für die öffentliche Hand werden gesenkt“, betont Ebner.
„Abschließend ist zu betonen, dass auf lokaler Ebene die Kosten für das Pflegegeld und die Zahl der Bedürftigen den anfänglichen Prognosen größtenteils entsprechen. Aus diesem Grund sind wir auch der Meinung, dass noch genug Zeit bleibt, um über die künftige Tragfähigkeit des Fonds zu diskutieren“, so der Generalsekretär der Rentnergewerkschaft in einer Presseaussendung.