Prekarität hat zu viele Gesichter: Bekämpfen wir sie gemeinsam. Start der CGIL-Kampagne

Die CGIL startet mit ihren Fachgewerkschaften eine Kampagne zur Sensibilisierung und Information über das Thema der Prekarität, aber auch zu deren Bekämpfung. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf die Qualität und die Würde der Arbeit sowie die Einkommensbedingungen zu lenken, Themen, die nach Ansicht des Gewerkschaftsbundes "in unserem Land nicht im Mittelpunkt der politischen Agenda stehen".

„Die Prekarität hat zu viele Gesichter. Bekämpfen wir sie gemeinsam" ist der Slogan der Kampagne, die neun Wochen lang denjenigen eine Stimme geben wird, die mit allen Arten von Flexibilität und Ungewissheit zurechtkommen müssen, den Millionen von prekär Beschäftigten jeden Alters, in allen Produktionssektoren, im öffentlichen und privaten Sektor, im Norden wie im Süden und in der Mitte. Befristet, in Teilzeit, oft unfreiwillig, in Unterverträgen, zeitlich befristet, saisonal, mit Vouchern oder intermittierend, mit Mehrwertsteuer, mit reduzierter Arbeitszeit, mit unregelmäßigen Verträge.

Der erste Schwerpunkt der Kampagne: die Zeitarbeiter, von denen es laut ISTAT in Italien etwa 3 Millionen gibt. Nach Erhebungen des NISF/INPS (Beobachtungsstelle für Beschäftigte im privaten nicht-landwirtschaftlichen Sektor 2022) liegt das durchschnittliche Jahresgehalt im privaten Sektor bei 10.400 Euro, die Anzahl der bezahlten Tage bei 155, was etwa 6 Monaten entspricht. Es handelt sich hauptsächlich um junge Menschen unter 35 Jahren (48,9 %), mehr Männer als Frauen (52,4 % gegenüber 47,6 %), unter den Sektoren sind Verleihbereich, Reisebüros, Business Support (21 %) und Beherbergung und Gastronomie (15 %).

Aber auch im öffentlichen Sektor sind die Zahlen beeindruckend: mehr als 500.000 Menschen sind mit befristeten Verträgen beschäftigt, davon mehr als 106.000 in der öffentlichen Verwaltung, vom Gesundheitswesen bis zur Gemeindeverwaltung; fast 205.000 Lehrer in Schulen; weitere rund 200.000 Arbeitnehmer im Bildungsbereich