Die Fachgewerkschaften des Handels- und Dienstleistungsbereiches von AGB/CGIL, SGBCISL, UIL-SGB und ASGB kündigen Streik an
Streik für alle Beschäftigten des Handels- und Dienstleistungsbereichs. Dies gaben die Fachgewerkschaften heute auf einer Pressekonferenz in Bozen bekannt.
Die Gewerkschaften kündigten an, alle Formen von Arbeitszeitflexibilität (Überstunden, Mehrarbeit, Sonntagsarbeit für diejenigen, die nicht durch den individuellen Arbeitsvertrag dazu verpflichtet sind) zu stoppen. „Fast vier Jahre nach dem Auslaufen der Tarifverträge im Tertiärsektor weigern sich die Arbeitgeberverbände, diese zu annehmbaren Bedingungen für die rund drei Millionen Beschäftigten zu erneuern. In Südtirol betrifft dies ca. 31.000 Beschäftigte“, so die Gewerkschafter.
Das Problem bei den festgefahrenen Verhandlungen ist nach Ansicht der Fachgewerkschaften die Weigerung, Lohnerhöhungen zu gewähren, die der Inflation angemessen sind: „Die Arbeitgeberverbände sind nicht bereit, Lohnanteile als Ausgleich für die lange Zeit seit dem Auslaufen der Verträge auszuzahlen, obwohl sie wissen, dass die Inflation die Kaufkraft der Beschäftigten in diesem Sektor stark geschmälert hat.“
Die Arbeitsbedingungen im Handelssektor sind hart, da die Organisationsmodelle der Unternehmen immer flexibler werden und die Öffnungszeiten völlig dereguliert sind.
Im November werden Gewerkschaftsversammlungen in den Betrieben einberufen, um die Beschäftigten über die Ergebnisse der Verhandlungen und die Formen der Mobilisierung zu informieren. Zeitgleich mit dem nationalen Streik ist eine nationale Kundgebung geplant, an der die Arbeitnehmer teilnehmen werden, die im Rahmen der Mobilisierungsinitiative die Arbeit niederlegen werden.