Wohnungen in der Industriezone. Masera: „Die Stadt Bozen soll Nein sagen“
„Produktive Zonen müssen produzieren, und es wurde schon zu viel Anderes aus ihnen gemacht. Wenn wir die Unternehmen abziehen, um dort Wohnungen zu bauen, besteht die Gefahr, dass in Zukunft niemand mehr in den Gebäuden wohnt, weil es keine Arbeitsplätze gibt“, so die Generalsekretärin des AGB/CGIL, Cristina Masera, über den Vorschlag der Wohnungen in der Bozner Industriezone.
Für die Gewerkschaft sind außerdem die schlechte Luftqualität, der hohe Lärmpegel, das Fehlen spezifischer Infrastrukturen und öffentlicher Grünanlagen sowie die Konzentration von Menschen auf engem Raum inakzeptabel. „Der Einsatz für den ökologischen Wandel erfordert stattdessen eine nachhaltige Sanierung der Stadtviertel. Unserer Meinung nach sollte die Gemeinde ein klares und definitives Signal geben, um ein Abwandern von Unternehmen zu verhindern. Ein paradoxes Beispiel: Die Firma Alpitronic sucht Produktionsflächen in Terlan, um in Südtirol zu bleiben, und im Produktionsgebiet in Bozen sind die Flächen vorhanden, aber sie stehen leer, während sie auf die Genehmigung der Gemeinde warten, sie als Wohnungen zu nutzen. Das ist eine echte Katastrophe für die Stadt", so die Sekretärin.
„Es ist unannehmbar, dass die Unternehmer des Sektors, die sich für das Projekt der Rom-Brücke engagieren wollen, auch Eigentümer von ungenutzten Gebäuden sind", so Masera weiter. Die Priorität sollte vielmehr in der Sanierung dessen liegen, was bereits vorhanden ist. Deshalb wäre es interessant zu wissen, wer Eigentümer der verfallenden Gebäude ist und auch derjenigen die seit Jahrzehnten leer stehen", betont Masera.
Der AGB/CGIL fordert die Stadt Bozen auf, herauszufinden, ob es legale Möglichkeiten gibt, diese Gebäude zu enteignen und sie für öffentliche Zwecke zu nutzen. „Die Stadt verdient eine langfristige Perspektive, um spekulative Versuchungen zu vermeiden, die nichts mit dem Wohlergehen der Bürger zu tun haben", schließt Masera in einer Mitteilung.