"Jetzt reicht's!": Generalstreik am 11. April

Unter dem Motto "Jetzt reicht's" hat am Donnerstag, den 11. April, ein von CGIL und UIL ausgerufener Generalstreik von vier Stunden Dauer in allen privaten Sektoren stattgefunden. Im Baugewerbe wurde hingegen acht Stunden gestreikt, ebenso in den Bozner Stahlwerken, als Zeichen der Solidarität nach dem Unfall in der Emilia Romagna. In Bozen wurde am Kreisverkehr zwischen der Volta- und der Pacinottistrasse für die Opfer des Cellsa-Werkes eine Mahnwache organisiert. Die Mobilisierung diente der Unterstützung gemeinsamer Forderungen: keine Todesfälle am Arbeitsplatz, eine gerechte Steuerreform und ein neues Sozialmodell für die Unternehmen.

Im Laufe der Mahnwache brachten die Sekretäre Cristina Masera (AGB/CGIL) und Mauro Baldessari (SGK-UIL) ihr großes Bedauern über das Schicksal der Arbeiter im Kraftwerk Suviana im Raum Bologna zum Ausdruck. Auch in Südtirol ist die Sicherheitslage dramatisch: fünf Todesfälle am Arbeitsplatz im Februar 2024 und ein Inzidenzindex, bezogen auf die Anzahl der Beschäftigten, von 19,1.

Eine erste Antwort auf die Forderungen der Gewerkschaften sehen die Sekretäre in den kürzlich im Arbeitsministerium vorgestellten Änderungen, wie zum Beispiel im Rahmen der Arbeitsvergabe die Wiedereinführung der Verordnung über die wirtschaftliche und normative Behandlung, die insgesamt nicht schlechter sein darf als jene des auftraggebenden Unternehmens. Dies gilt für alle Sektoren, einschließlich des privaten Sektors. Dies ist sicherlich eine positive Maßnahme auch in Südtirol", so Masera und Baldessari.

Gestreikt wurde auch, um eine gerechte Steuerreform zu fordern. Für die Gewerkschaften ist es notwendig, die Besteuerung von Arbeitnehmern und Pensionen zu senken, Renditen aus Finanzgeschäften zu besteuern und Steuerhinterziehung zu bekämpfen. "Auch auf lokaler Ebene sollte die Besteuerung die Kaufkraft der Arbeitnehmer begünstigen", bekräftigten Masera und Baldessari.

Nach diesem Streik sind weitere Initiativen auf nationaler Ebene geplant. So wird am Samstag, den 20. April, in Rom eine nationale Kundgebung für das Recht auf Gesundheit stattfinden, die mit der Verteidigung und Wiederbelebung des nationalen öffentlichen Gesundheitsdienstes, der Finanzierung der Gesetze zur Pflegebedürftigkeit und der Sicherheit am Arbeitsplatz beginnt.

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